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Skitour Morgenkogel vom Meißner Haus

Datum:02. – 04.03.2023
Gebiet:Tuxer Alpen
Ausgangspunkt:Talstation Patscherkofel Bahn 1000 m
Zielpunkte:Patscherkofel 2284 m; Morgenkogel 2607 m
Unterkunft / Einkehr:Meißner Haus 1720 m
Tagestour:Nein, 3 Tage
Streckenlänge:16 km
Höhenmeter:1550
Zeit ohne Pausen:7:00 Std.
Gesamtgehzeit mit Pausen:3 Tage
SchwierigkeitS1
  

Maximale Höhe: 2303 m
Minimale Höhe: 1750 m
Download file: M_H v Patscherkofel.gpx GPX Patscherkofel – Meißner Haus
 

Maximale Höhe: 2651 m
Minimale Höhe: 1721 m
Download file: Morgenkogel_2023-03-03_bySepp.gpx GPX Meißner Haus – Morgenkogel
 

Die Tour:

Dieses Mal sollte es mit Seilbahnunterstützung auf den Patscherkofel und weiter über die Viggarspitze zum Meißner Haus gehen. Das Meissner Haus sollte unser Stützpunkt sein, weil wir von dort aus weitere Touren unternehmen wollten.

Insgesamt waren wir 12 Skitourenfahrer die am 02.03.23 um 6 Uhr vom Pendlerparkplatz in Aiterhofen losfuhren. Unser Fahrtziel war die Talstation der Patscherkofelbahn in Igls. Laut Webseite der Bahn konnte man dort längere Tage parken. Vor Ort stellten wir jedoch fest, dass eine Eingabe am Automaten nicht möglich war. Deshalb verhandelten wir an der Seilbahnkasse mit der netten Dame hinter dem Fenster. Mit viel Herumgebuche machte sie es möglich, dass wir trotzdem drei Tage parken konnten. Das kostete uns schon mal 18,- € pro Fahrzeug. Weitere 18,40 € wurden pro Person für die Auffahrt zur Bergstation fällig. Nach den umständlichen Verhandlungen genossen wir die Fahrt mit der Gondel bergauf. Das Wetter war schön und auf der anderen Seite hatten wir einen herrlichen Tiefblick auf Innsbruck und hinüber zur Nordkette des Karwendels.

An der Bergstation zogen wir die Felle auf unsere Ski und machten uns zum Abmarsch bereit. Wir mussten zum Gipfel des Patscherkofels aufsteigen. 300 Höhenmeter lagen vor uns. Ich versprach den Teilnehmern nicht zu schnell zu gehen. Eine Dreiviertelstunde später hatten wir den großen Sendemasten des ORF und damit gleichzeitig den Gipfel erreicht. Langsam war das gerade nicht und so mancher Teilnehmer war ins Schwitzen gekommen. Jetzt hieß es wieder die Felle von den Skiern abzunehmen. Es sollte nämlich die Abfahrt zur Berghütte Boscheben kommen. Die Tour die ich im Internet gefunden hatte, nannte sich Route Roman. Zunächst sollte man über den Ostrücken des Patscherkofels abfahren um dann, vorbei am Lanser Kreuz, nach Boscheben hinauszukommen. Viele Skispuren, die uns den Weg weisen hätten können, gab es jedoch nicht. Dafür gab es umso mehr Schneeschuhspuren. Da Schneeschuhgeher ihre Routen anders anlegen, ist es selbst für gute Skifahrer nicht immer ganz einfach, diesen zu folgen. So war es bei uns auch. Zwei Steilstufen mussten wir uns mühselig mit den Skiern hinabquälen. Als wir den schmäler werdenden Kamm erreichten, schaute die ganze Sache ohnehin nicht mehr nach einem guten Skigelände aus. Wir probierten links und rechts des Grates, welcher Weg am besten wäre. Linksherum war es auf jeden Fall zu schwierig, wie einige Teilnehmer feststellen mussten. Sie fanden alsbald den Weg herüber auf die rechte Seite, wo Sie auf uns trafen. Aber auch hier schaute es nicht recht viel besser aus. Das einzige war eine festgetrampelte Schneeschuhspur, die man nutzen konnte. Sich mit den Skiern in dieser Rinne zu bewegen, war jedoch unmöglich. Also blieb uns nichts anderes übrig als unsere Ski auf den Rucksack zu packen und den Weg zu Fuß fortzusetzen. Auf diese Weise erreichten wir Boscheben.

Dort schauten wir uns den weiteren Verlauf der Route an. Aufgrund der Erfahrungen, die wir soeben gemacht hatten und dem was wir vor uns sahen, beschlossen wir den direkten Abstieg zum Meißner Haus. Vor uns konnte man erkennen, dass die Schneelage in den Hängen jenseits der Viggarspitze nicht optimal war. Der Abstieg zum Meißner Haus war genauso von Schneeschuhen niedergetrampelt, wie der Weg auf dem wir bis hierher nach Boscheben gekommen waren. Das hieß für uns, die Skier weiter auf dem Rucksack zu tragen. Am Haus angekommen, kümmerten wir uns zunächst um das Lager. Dieses durften wir sofort beziehen und jeder suchte sich einen geeigneten Schlafplatz. Da es noch früher Nachmittag war und die skifahrerischen Ansprüche noch nicht befriedigt waren, beschloss man sich draußen vor dem Haus zu treffen, um sich in der näheren Umgebung umzusehen. Selbstverständlich mit den Skiern. Ein großer Teil der Gruppe stieg noch einmal 400 Höhenmeter an den Hängen zur Viggarspitze empor. Dort konnten wir sehen, dass die Ostseite der Fingerspitze ziemlich abgeblasen war und überall Felsen herausschauten. Wir waren der Meinung, dass meine Entscheidung direkt zum Meißner Haus abzusteigen richtig war. Hier im unteren Teil der Hänge war es von den Schneeverhältnissen jedoch etwas besser. Zumindest war genug Schnee vorhanden, der allerdings sehr wechselhaft war. Man musste sich beim Abfahren immer flexibel auf die unterschiedlichen Verhältnisse einstellen. Immerhin schien uns noch die Sonne bis fast zum Talgrund hinunter.

Am nächsten Tag stand der 2607 m hohe Morgenkogel auf dem Programm. Der Wetterbericht hatte jedoch starke Bewölkung angesagt. Das hieß, dass wir mit Nebel und schlechter Sicht rechnen mussten. Nach einem anständigen Frühstück machten wir uns gemütlich auf den Weg. Zunächst fuhren wir ein kurzes Stück zum Bach hinunter, um dort auf der anderen Seite sehr steil aufzusteigen. Natürlich berücksichtigte ich die Wünsche der Teilnehmer und suchte eine möglichst flache Aufstiegsspur. Auch hatte ich versprochen, das Tempo möglichst moderat zu gestalten. Deshalb legten wir nach einer Dreiviertelstunde bereits die erste Trinkpause ein. Dabei betrachteten wir die umliegenden Hänge, die sehr schneereich aussahen. Die meisten freuten sich schon auf die Abfahrt. Zunächst ging es jedoch in einem flacheren Gelände wieder weiter. Es wurden auch weitere Pausen eingelegt, bis man endlich den Gipfel des Morgenkogels sah. Der Weg zog sich auf einen Grat hinauf, den ich wenig schneereich einschätzte. Wir besprachen erst einmal dort hinauf zu steigen, um dann zu entscheiden, ob wir ein Skidepot einrichten sollten, um zu Fuß zum Gipfel weiter zu gehen. Als wir jedoch auf dem Grat standen erkannten wir, dass es sich eher um einen breiten Rücken handelte, der genug Schnee hatte um bis zum Gipfel mit den Skiern zu gelangen. Wir hatten wirklich Glück, denn so schlecht wurde das Wetter nicht, so dass wir auch etwas Aussicht genießen konnten. Bei der Abfahrt mussten wir im oberen Bereich sehr auf die Felsen aufpassen. So mancher Stein war dicht unter der Schneeoberfläche und hinterließ so manche Erinnerung auf dem Skibelag. Wir hielten uns überwiegend an unsere Aufstiegsspur, denn im unteren Waldbereich wurde das Gelände etwas unübersichtlich. Aber gerade hier fanden wir auch einige Pulverhänge vor. Das waren immer kurze skifahrerische Träume. Zum Schluss mussten wir noch die steilen Hänge vor der Hütte abfahren. Diese glichen eingefahrenen Buckelpisten. Jeder Teilnehmer bewältigte diese Anforderungen sehr gut. Deshalb ließ man sich im Anschluss auf der Hütte Kaffee und Kuchen schmecken. Nur drei Teilnehmer, die sich noch nicht genug verausgabt hatten, machten sich noch einmal auf den Weg um die Hänge von gestern wieder zu besteigen. Als sie jedoch später zurückkamen, berichteten sie, dass der Schnee dort nicht mehr so gut war und die Abfahrten sehr schwierig gewesen sind. Es hatte sich nämlich ein unangenehmer Harschdeckel ausgebildet.

Am nächsten Tag ging es dann nach einem gemütlichen Frühstück wieder zurück nach Boscheben. Dieses Mal allerdings mit den Skiern an den Füßen. Als wir Boscheben erreichten, schien die Sonne und der Himmel strahlte im schönsten Blau. Die Hütte ist im Winter nicht bewirtschaftet, so dass wir alleine dort waren. Die Terrasse der Hütte ist nach Süden ausgerichtet und hatte zahlreiche leere Bänke zur Verfügung. Das war natürlich ein Hallo für uns und ein guter Grund hier länger Pause zu machen. Jeder genoss die Sonne. Schließlich mussten wir doch wieder weitergehen und stiegen noch zum Lanser Kreuz auf. Weiter querten wir den Weg hinüber zum Gipfelaufbau des Patscherkofels. Schweißtreibend war der Anstieg über die letzten 200 Höhenmeter. Dann war es geschafft. Das war der letzte Aufstieg für diesen Tag. Von jetzt an gab es nur noch die lange Abfahrt hinunter zum Parkplatz. Bis zur Bergstation ging es aber zunächst noch durch das Gelände und auf einer Fahrstraße langgezogen hinunter. An der Bergstation trafen wir dann wieder zusammen. Gemeinsam fuhren wir auf der Piste weiter hinunter bis wir ein Schild sahen, dass zur Patscher Alm wies. Da das Wetter noch so schön war und wir noch recht früh dran waren, beschlossen wir noch einen Einkehrschwung zu machen. Wir genossen noch einmal die Sonne und die herrlichen Ausblicke von der Alm. Letztendlich ging es auf der gut präparierten Piste hinunter zur Talstation. Dabei hatte noch einmal jeder seinen Fahrspaß.

Trotzdem, dass einige Teile der Tour nicht so durchgeführt werden konnten wie geplant, war es eine erfolgreiche Tour. Besonders gefreut hat es mich, dass alle Teilnehmer auf den Gipfel kamen und auch wieder gesund herunter. Auch dass ich wieder einige Gesichter sah, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, freute mich sehr. So war das Ganze kurz gesagt eine runde Sache.

Hier noch eine kleine Bildergalerie mit den schönsten Fotos von der Tour:

Wichtiger Hinweis:

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Angaben wurden sorgfältig recherchiert, jedoch kann für die Richtigkeit der Angaben keine Haftung übernommen werden. Dies gilt insbesondere für Beschreibung und GPS-Tracks. Das Nachfahren oder Nachwandern der Tour geschieht auf eigenes Risiko. Bitte beachten Sie das Datum des Beitrags. Seither können sich Verhältnisse und Routenführungen geändert haben. Für das Einholen von Informationen zur Durchführbarkeit der Tour und zur Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit hat der Benutzer die eigene Verantwortung zu tragen.


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