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Schneeschuhtouren beim Meissner Haus

Ellbögen, 10.03.2018

Gut dass uns der Hüttenwirt bei der Anmeldung zur Übernachtung gleich das 15er Lager angeboten hatte. Denn die Teilnehmerzahl ging immer wieder rauf und runter. Einen Tag vorm Start, gab es die letzte Absage.

Letztendlich waren wir 12 Personen die am Samstag nach Ellbögen bei Patsch fuhren. Leider war der Tourenparkplatz schon komplett belegt, so dass wir im Ort nach einem geeigneten Platz suchen mussten. Im Ort fanden wir auch einen. Unsere Schneeschuhe packten wir deshalb auf die Rucksäcke und gingen den Weg zum Ausgangspunkt zurück. Am Anfang des Viggartals war der Schnee schon gut festgetreten und wir legten die Schneeschuhe erst später an.

Insgesamt sah es an den Bergflanken schon recht aper aus. In knapp 2 Stunden erreichten wir das Meissner Haus. Hier heroben gab es noch Schnee genug. Wir bekamen gleich unser Lager zugewiesen und trafen uns anschließend alle in der Wirtsstube wieder. Da es bei der Fahrt zu verkehrs- und frühstücksbedingten Wartezeiten kam, waren wir etwas außer dem Zeitplan. Dennoch machten wir erstmal Brotzeit.

Geplant war eigentlich die Viggarspitze, aber dafür waren wir schon etwas spät dran. Auf dem Weg dahin, waren aber einige attraktive Zwischenziele eingebaut, die auch als Wendepunkte dienten. So zum Beispiel der Berggasthof Boscheben 2030m. Der war jetzt im Winter zwar geschlossen, bot aber eine fantastische Aussicht ins Inntal und auf Innsbruck hinab. Unweit davon konnten wir eine kleinere Erhebung mit Gipfelkreuz ausmachen. Das Lanser Kreuz 2110 m. Das war heute noch drin.

Gegen 17:30 Uhr waren wir wieder auf der Hütte zurück. Gerade so zeitig, dass es bequem zum Waschen und Herrichten für das Abendessen reichte. Es gab feines Hirschgulasch, wofür sogar unsere Veggieliebhaber auf das Grüne verzichteten.

In der Nacht konnten wir bereits den angekündigten Föhnsturm hören. Mit jeder hörbaren Böe hatte man das Gefühl, dass der Wind sogar durch die Ritzen des Lagers pfiff. Der kräftige und warme Wind bereitete uns Sorgen. Aber laut Lawinenlagebericht hatte sich die Lawinenstufe nicht geändert. Es blieb bei 3. Trotzdem galt es, wegen der Triebscheeansammlungen, achtsam zu sein. Der steile Hang im lichten Wald, den wir zuerst hinauf mussten, war von den Skifahrern schon gut eingefahren worden. Das war etwas beruhigend. Desto weiter wir hinaufkamen, umso windiger wurde es allerdings.

Das Gelände war zwar nicht mehr so steil, dafür etwas welliger. Dennoch merkten wir in Mulden und an steileren Querungen die ungünstige Beschaffenheit des Schnees. Wir wollten eigentlich zum Morgenkogel, steuerten aber wegen der Verhältnisse zunächst den Signalkopf 2273 m. an. Leicht zu finden war dieser jedoch nicht. Laut unseren GPS-Geräten standen wir unmittelbar davor, oder daneben, konnten aber kein markantes Zeichen erkennen. Es war auch schwierig, da der Sturm mittlerweile um einiges zugenommen hatte.

Er trieb uns feine Eisnadeln ins Gesicht und zupfte und zerrte an unseren Jacken. An exponierten Stellen konnte man sich so richtig dagegen lehnen, ohne umzufallen. Bei einer Aussichtsstelle hatten wir um einige Teilnehmer Angst, dass sie der Wind nicht auf der anderen, steileren Seite hinunterblies. Wir gingen hinter einem Felsen in Deckung, um uns dort etwas windgeschützter zu besprechen. Wir kamen zu dem Schluss, dass es nicht sinnvoll war weiter in Richtung Morgenkogel aufzusteigen. Dort oben hätte es sicher noch stärker gepfiffen und dann hätte es tatsächlich gefährlich werden können. Sowohl von der Windstärke, wie auch von der Lawinenlage her. Trotz der immer noch guten Sichtverhältnisse entschlossen wir uns zum Abstieg.

Dabei hatten wir kurz vor der Hütte nochmal unseren Spaß. Der Schnee war so weich und das Gelände so steil, dass es manche vorzogen auf dem Hintern abzufahren, statt mit ihren Tretern anstrengend abzusteigen. In der Hütte kehrten wir nochmals zu einer zünftigen Brotzeit ein, bevor es endgültig ins Tal hinunter ging, von wo aus man wieder die Heimreise antrat.


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