06.01.2018 Seegatterl
Schon wieder bin ich am Seegatterl. Dieses mal mit der DAV-Sektion Straubing. Jedes Jahr wird an hl. Dreikönig der Schnee gesucht. Eigentlich heißt die Tour ja, „auf der Suche nach dem Schnee“ und hat sich seit einem schneearmen Winter eingebürgert. Sie wird von unserem Vorstand Ernst durchgeführt. Bis kurz vorher weiß niemand wo es hingeht. Das ist eben von der Schneelage abhängig.
Eigentlich sollte es dieses Jahr auf die Gugl gehen. Aber wie schon fast üblich war der ganze schöne Schnee im Talbereich schon wieder weg. Das hätte bedeutet, dass wir die Ski ein schönes Stück den Berg hinauf tragen hätten müssen. Aber Ernst hatte ein Einsehen und änderte die Tour zu einem Startpunkt hin, an dem es im Tal auch noch genug Schnee gab. Das war eben das Seegatterl, an dem ich auch schon eine Woche vorher eine private Tour startete. Für unsere Vorstände und unseren Wegewart war es natürlich gleich eine günstige Gelegenheit, Haus und Ausschilderungen in Augenschein zu nehmen.
Da wir über zwanzig Leute waren, sollten drei Gruppen gebildet werden. Aber, da es sowohl der Weg und das Gelände von der Lawinenlage her erlaubte, schlossen sich die Teilnehmer alsbald zu einer großen Gruppe zusammen. Das war auch gut so, denn der Sinn der Tour ist das Gemeinschaftserlebnis. Ganz besonders am Anfang der Skisaison. Hier trifft man immer wieder Leute die man schon lange nicht mehr gesehen hat und das ist schön.
Hinauf ging es über die Nattersbergalm zur oberen Hemmersuppenalm, immer der Loipe bzw. der DAV-Ausschilderung „Skitouren umweltfreundlich“ folgend. An einem sonnigen Plätzchen legten wir eine kurze Trinkpause ein, bevor es weiter zum Straubinger Haus ging. Dort wurde die nächste Pause eingelegt, aber schon bald drängte Ernst zum Aufbruch. Schließlich wollte man noch auf das Fellhorn und um diese Jahreszeit ist der Tag noch nicht so lang. Interessanter Weise trennte sich beim Fellhornanstieg die große Gruppe in viele kleine Gruppen auf. Das Ziel war ja nicht zu verfehlen und die Verhältnisse waren in diesem Gebiet gut. So erreichten wir nacheinander in verschiedenen Geschwindigkeiten den Gipfel.
Zur Belohnung gab es Sonne satt, beste Fernsicht (bis in den bayerischen Wald) und natürlich eine Brotzeitpause. Dieses mal nahmen wir uns etwas länger Zeit zum Genießen. Irgendwann musste es aber wieder an die Abfahrt gehen. Hinunter zum Straubinger Haus war es noch ganz gut zu fahren. Von dort wollten wir zur Hindenburg Hütte quer abfahren. Es ging ein ganz schönes Stück auf dem Aufstiegsweg Richtung Hemmersuppenalm zurück. Hier war der Schnee nicht mehr so gut. Es war Bruchharsch und statt freier Hänge ging es durch einen mehr oder weniger lichten Wald. Ernst suchte einen möglichst kurzen Weg aus dem Dschungel. Tapfer kämpften sich alle Teilnehmer hinter ihm durch das Gestrüpp. Irgendwann erreichten wir dann den breiten Fahrweg, der als Loipe zur Hindenburg Hütte hinüber führt.
Im Schlittschuhschritt wurden die typischen Loipenaufschwünge bezwungen, bis es endlich ganz zur Hütte hinab ging. Natürlich kehrten wir ein. Die Hütte war von den Rodlern und Touristen übervoll. Wir ergatterten neben einem Almgebäude noch ein paar Biertische, die uns für eine kurze Rast und ein Getränk reichten. Jetzt hatten wir nur noch die Fahrstraße nach Seegatterl vor uns. Aber einfach abfahren ging nicht, denn zuerst mussten ein paar leichte Gegenanstiege im Schlittschuhschritt (oder sonst wie) bewältigt werden. Irgendwann ging es dann bergab zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Einige von uns kehrten bei der Heimfahrt noch in Stein an der Traun im Gasthaus Martini ein und beendeten den schönen Tag bei einem hervorragendem Essen.