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Schneeschuhtouren im Gebiet der Weidener Hütte

Weerberg 17.03.2017

Neun Sektionsmitglieder des Straubinger Alpenvereins wollten mit den Schneeschuhen einmal Bereiche kennenlernen, die ansonsten den Skitourengehern vorbehalten sind. Deshalb steuerte man vom Parkplatz Innerst (Weerberg) die Weidener Hütte an.

Zunächst ging es die 7 km lange Naturrodelbahn hinauf. Also eigentlich immer auf der Forststrasse, die aber im Winter vom Hüttenwirt gewalzt wird. Dadurch war der Belag so fest, dass man auch gut gehen konnte. Die Schneeschuhe wurden deshalb auf den Rucksack gebunden, der dadurch noch etwas schwerer wurde. Nach zwei offiziellen Abkürzungen war die Hütte nach eineinhalb Stunden erreicht. Der Wirt empfing uns sehr freundlich und man konnte die Ausrüstung für die Nächtigung vorerst in den Winterraum einstellen. Die Hütte ist sehr modern aber trotzdem gemütlich und mit viel Holz eingerichtet.

Natürlich wollte man noch eine Tour unternehmen und so stärkte man sich erst einmal bei hervorragendem Kuchen oder Kaiserschmarrn. Es war inzwischen schon ganz schön warm geworden und die Sonne meinte es gut mit uns. Bei der Wärme am Nachmittag noch eine Tour zu unternehmen musste schon abgewägt werden. Welchen Gipfel man besteigen wollte, entschied man deshalb erst während der Tour. Auf jeden Fall kamen jetzt die Schneeschuhe und das LVS-Gerät zum Einsatz. Die Schneeoberfläche war schon ziemlich feucht und der Schnee an manchen Stellen etwas durchnässt. Schließlich fand sich eine Aufstiegsspur die über ein kurzes Steilstück hinauf in Richtung Halslspitze zog. Weiter oben wurden die Hänge flacher und der Schnee wurde pulvriger. Zumindest nicht mehr so nass. Von weitem sah man schon das Gipfelkreuz. Dennoch zog es sich hin und man schob mehrmals den zeitlichen Umkehrpunkt hinaus. Schließlich erreichte man die Vorderhalslspitze mit dem Gipfelkreuz auf 2545 m. Man konnte eine tolle Aussicht genießen. In bestem Licht zeigten sich Gefrorene Wandspitze, Olperer und Hoher Riffler über dem Hintertuxer Gletscherskigebiet. Zu lange hielt man sich trotzdem nicht auf, denn man wollte bei Zeiten wieder zur Hütte zurückkehren.

Mit den Schneeschuhen ging es hurtig bergab und man legte eigene „Abfahrtsspuren“ in die Hänge. Teilweise konnte man sogar kurze Strecken abfahren, was genauso wie bei den skifahrenden Kollegen zum einen oder anderen Sturz führte. Jedenfalls war es ein Riesenspaß und schneller als man dachte war man auch mit den Schneeschuhen wieder bei der Nafingalm. Der Hüttenwirt war schon etwas besorgt, weil man doch erst kurz vorm Essen wieder eintraf. Wir bekamen bequeme Zimmerlager zugewiesen und ließen uns dann noch ein hervorragendes Abendessen schmecken.

Am nächsten Tag wollte man auf das Hobarjoch steigen. Dazu gab es zwei Möglichkeiten. Eine Lawinensichere allerdings mit Felseinlage und eine weniger sichere in einer Rinne direkt zum Gipfel. Da die wenig sichere nur Abfahrtsspuren zeigte, entschied man sich für die erste Möglichkeit. In der Nacht war es nicht unter 0 Grad kalt geworden und ein warmer Wind blies über das Geiseljoch. Das hieß, dass der Schnee noch feuchter geworden war. Über ein paar Steilstufen ging es um die Hubertusspitze herum in eine weite Mulde. Eine Aufstiegsspur führte auf einen Kamm hinauf und bald endeten die Skispuren. Hier heroben wurde der Schnee immer weniger. Der Kamm war abgeblasen und ausgeapert, so dass man teilweise schon über Grashänge aufwärts stieg. Schließlich endete der Kamm an einem großen Felsriegel, der überklettert werden musste. Nach der Beschreibung war hier auch das Skidepot. Nachdem es noch eine ziemliche Kletterstrecke bis zum Gipfel gewesen wäre, beschloss man, sich den Skifahrern anzuschließen und hier die Tour auf 2440 m. zu beenden. Ganz ohne Gipfel wollte man die Tour dann auch wieder nicht beenden und so beschloss man, im Abstieg die Hubertusspitze mitzunehmen. Also stieg man von oben herab dem 2205 m. hohen Gipfelkreuz zu. Außer unseren Spuren gab es hier keine und man suchte den besten Weg. Vom Gipfel aus hatte man einen herrlichen Tiefblick zur Nafingalm und hinüber zur Halslspitze, wo man unsere gestrigen Spuren sehen konnte.

Schließlich stieg man entlang von Abfahrtsspuren wieder ab zur Hütte. Dort kehrte man nochmals ein und ließ sich ein deftiges Mittagsessen schmecken. Der Wirt kocht übrigens sehr gut und ist auch sonst sehr gastfreundlich und zuvorkommend. Man kann es nur empfehlen. Auf der langen Rodelbahn ging es wieder hinunter nach Innerst, dem Frühling entgegen. Das Thermometer im Tal zeigte knapp 20 Grad Celsius an.

Wir hatten zwei erfüllte Tourentage und manche glaubten es nicht, wie weit man auch mit Schneeschuhen kommt.


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