Linderhof 16.07.2016
Das Ammergebirge ist ein ungefähr 630 km² großes Gebiet, dass von den auf bayrischer Seite von den Orten Garmisch, Farchant, Oberammergau, Halblech, Füssen und in Tirol von Reutte und Ehrwald begrenzt wird. Mitten hindurch verläuft die Ammerwaldstraße (Staatsstraße 2060) von der aus man viele Touren ins Herz der Ammergauer Alpen machen kann. Zum Beispiel die Überschreitung des Klammspitzkamms.
Wenn man von Ettal her mit dem Auto kommt, startet man am besten ca. 2 km nach Linderhof am Sägertalparkplatz, dann braucht man keine Gebühr zahlen. Dafür muss man dann entlang der Linder, das flache Stück nach Linderhof gehen. Allzuweit ist es ja nicht. Dort beginnt dann der Aufstieg zu den Brunnenkopfhäusern. Auf dem ehemaligen Reitweg geht immer im Schatten des Waldes aufwärts, bis sich weiter oben die Bäume lichten und die Blicke frei werden. Dann ist man auch schon da. Nur noch um ’s Eck. Klein und kuschlig drückt sich die Hütte an den Berghang. Dennoch bietet die Hütte Platz für 36 Übernachtungsgäste.
Wir stiegen aber nach kurzem Aufenthalt, unverdrossen an der Hütte vorbei, hinauf zum ersten Gipfel. Dem Brunnenkopf 1718 m. Das letzte Stück ist steil und ausgesetzt. Ein Drahtseil leitet hinauf zum Gipfelkreuz. Weinig Platz ist am Gipfel, so dass man bei entsprechender Frequenz bald wieder absteigen muss. Der Weg führt zurück zur Hütte, vor der man nach rechts abbiegt, wenn man zur Großen Klammspitze will. Zunächst zieht es sich noch ziemlich eben dahin, bis man über eine Steilstufe hinauf in das Wintertal mit seinen markanten Felsformationen kommt. Immer steiler geht es in dem Kessel aufwärts, dem Gipfelaufbau zu. Heuer hatten die großen Unwetter und die heftigen Niederschläge den Weg ausgewaschen und teilweise weggerissen. Auf unangenehm weichem Schotter musste man so manche Stelle queren. Schließlich kommt man an den Felsen heran, auf dem es in leichter Kraxelei auf eine kleine Schulter geht. Von hier aus kann man schon hinüber in das Kenzengebiet schauen.
Der weitere Weg geht immer am Felsen hinauf. Eine schöne Kletterei, nicht schwerer als im ersten Schwierigkeitsgrat. Der Gipfel der Großen Klammspitze (1924 m.) ist etwas größer als der Vorgänger und so kann man sich hier zur gemütlichen Brotzeit neiderlassen. Der weitere Weg geht auf schmalem Steig etwas hinab nach Westen und zieht sich immer am deutlichen Grat entlang. An manchen Stellen müssen einige Felsaufschwünge überklettert werde, die aber auch nicht schwieriger als der 1. Grad sind. An einer Stelle, die doch etwas ausgesetzter ist, hilft ein Drahtseil weiter. Zuletzt geht es auf einem sehr steilen Wiesenhang hinauf zum langgezogenen Rücken des Feigenkopfs. Die schönen Wiesen und der flache Grat, laden gleich nochmal zur Brotzeit ein.
Gemütlich geht es in einem Meer von weißem Germer hinunter zur Hirschwanghütte. Von da ab, wird es wieder steiler. Durch kniehohes Busch- und Blätterwerk geht es in steilen Serpentinen hinunter zum Bäckenalmsattel. Bald trifft man auf den Sägertalbach der uns von nun an bis zu unserem Parkplatz hinaus begleitet.