Schladming, 22. – 23.08.2015
Dieses Mal ging die Reise in die Schladminger Tauern. Vor langer Zeit wurden dort Bodenschätze in den Bergen abgebaut. Neben dem sagenhaften Tauerngold gab es dort auch noch Erze wie Kobalt und Zink, die aus den Bergen herausgeholt wurden. An der Zinkwand
gibt es noch einen Stollen, der vom Tourismusverein wieder hergerichtet wurde, so dass man ihn heute begehen kann. Das wollten wir vom DAV Straubing im Zuge eines Bergwochenendes genauer in Lampenschein nehmen.
Bei Schladming fährt man ins Untertal und weiter ins Obertal, vorbei am Gasthof Tauerngold bis ganz hinter zur Eschachalm. Dort gibt es 2 große Parkplätze. Wir stellten unsere Autos dort ab und machten uns auf den Weg zur Keinprechthütte. Der Weg führte immer am Wasser entlang. Es gibt dort sehr viele Feuchtwiesen und Hochmoore, die auch seltene Pflanzen beheimaten. Die Keinprechthütte liegt mitten in diesem Gebiet, eingerahmt von kargen Bergen. Der Wirt schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als ich die Gruppe anmeldete. „Ouh, des wird eng, was is denn blos los, wo wollen die Leute alle hin? Rundum sind alle Hütten voll. Wos is des für a Wochenend“? Nachdem er genug lamentiert hatte, zeigte er uns unser Lager. Genau richtig. Allerdings war es nur für 10 Personen ausgelegt und wir waren 11. Es gab aber am Boden noch genug Platz, so dass wir dort noch eine Matratze platzieren konnten. Ich glaube, das war dann der beste Platz.
Eine kurze Pause gönnten wir uns und aßen auf der Terasse eine Suppe. Wir waren ja eher gefahren, um noch an diesem Tag etwas unternehmen zu können. Also brachen wir auf, um noch etwas zu unternehmen. Wir stiegen noch auf den Pietrach mit 2398 m. Der Weg ging hinauf in die Trockenbrotscharte. Auf der anderen Seite ging es hinunter zur Landawierseehütte. Da wollten wir aber nicht hin. Unser Ziel war ja der Gipfel. Gegenüber baute sich mächtig der Hochgolling auf, den wir vor ca. 3 Jahren bestiegen hatten. Auf der anderen Seite sah man weit draußen den Dachstein. Nach einem kurzen steilen Anstieg am Grat waren wir bald am Gipfel. Natürlich packten wir unsere Brotzeit aus und ließen uns auf den Gipfelfelsen nieder. Die Zeit drängte allerdings, weil auch der Wirt mit einem „Bratl“ auf uns wartete.
In der Hütte herrschte eine drangvolle Enge. Wir hatten keinen Platz mehr, zumindest nicht alle gemeinsam an einem Tisch. Also entschlossen wir uns, draußen hinzusetzen. Allerdings war es sehr kalt geworden. Die Sonne war auch schon weg und der Wind war unangenehm kalt. Schnell suchten wir wieder das Innere der Hütte auf und verteilten uns eben auf den einzelnen Plätzen an den verschiedenen Tischen. Bald bekamen wir auch unser „Bratl“ und es wurde uns wieder warm. Mit der Zeit gelang es uns, dass wir alle wieder an einem Tisch sitzen konnten.
Am nächsten Tag ging es dann um 8:00 Uhr los. Zunächst ging es noch ein Stück recht flach dahin. Doch dann stiegen wir sehr steil einen Hang hinauf, zwischen Felsen hindurch und oben wieder auf ein Plateau hinauf. Von dort hielten wir auf einen großen Block zu und querten dabei ein paar Mal die alten Abraumhalden. Bald trafen wir auf die Reste eines alten Bauwerks. Über uns baute sich die mattschwarz glänzende Wand der Zinkwand auf. Irgendwo musste es hier in den Berg hineingehen, denn außen wurde der Fels immer abweisender. Endlich fanden wir einen Eingang. Aber es schien auch so, dass weiter oben noch einer wäre. Also testeten wir beide Stollen kurz an und beschlossen, dass es der untere Eingang zum Stollen sein musste. Drinnen wurde es bald stockdunkel. Unsere Lampen hatten wir schon an, da sahen wir auch schon die erste Infotafel an der Wand. Dieses bestätigte uns, dass wir richtig waren. Überall an den Wänden sah man noch die Schürfspuren der Bergknappen. Irgendwann kamen wir dann auf der anderen Seite wieder hinaus. Aber leider hatte es dort Nebel und es war feucht. Das war insofern bedenklich, dass es gleich steil und ausgesetzt hinunter ging. Es halfen zwar eine Aluleiter und mehrere Drahtseile hinunter, trotzdem machte es die Nässe nicht gerade ungefährlich. Neben dem Pfad ging es gut 100 bis 200 mtr. nach unten. Wir waren froh als wir wieder ein Plateau erreichten. Hier begannen die Lawinengänge, die zur alten Bergknappenhütte hinüberführen.
Von hier aus ging es hinauf in die Vetternscharte. Eigentlich wollten wir auf die Vetternspitze steigen. Doch es war auch hier immer wieder neblig. Zudem konnte man den Weg nicht erkennen, da es keine Markierungen gab. Außerdem war das Schrofengelände extrem steil und nass. Wenn man sich dort im Nebel verirrt, was auf dem schmalen, kaum erkennbaren, Pfad leicht passieren könnte, käme man durchaus schnell in gefährliches Gelände. Also verzichteten wir auf den Aufstieg, zumal auf der anderen Seite der Scharte die Sonne schien. Also stiegen wir in das Knappenkar hinab. Die Rotmandlspitze wollten wir aber schon noch mitnehmen. Wir folgten dem Weg, der wieder hinüber zur Keinprechthütte ging. Die Rotmandlspitze mit 2453 m. ist ja direkt am Weg. Nach der Pause ging es hinab in Richtung Giglachseehütte um dann den Übergang zur Duisitzseehütte anzutreten. In langem Auf und Ab ging es hinüber, bis man von einer Scharte aus das Ziel sehen konnte. Dort kehrten wir nochmal ein und ließen uns ein Gemüseomelette schmecken. 1 Std. war es von dort dann noch hinaus zu unserem Parkplatz bei der Eschachalm.