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Skitour Ofentalscharte 2450 m

Ramsau, 22.03.2015

Titel Ofental Unlustig stieg man am Parkplatz an der Hirschbichlstrasse vom Auto aus. Unlustig wie das Wetter. Nässe, Kälte, Nebel, Bewölkung und die Aussicht dass man die Ski wegen Schneemangels auch noch den halben Berg hinauf tragen sollte, war der Grund für die Unlustigkeit. Trotzdem schickten sich alle 4 Tourengeher an, ihren Rucksack zu packen und die Ski daran fest zu binden. Oh man, war der schwer. Also stapften wir los. Zunächst das Tal ziemlich eben hinein. Bis man an eine Brücke über den Bach kam. Dort hinüber und gleich ging es aufwärts. Auch hier konnte man die Ski noch nicht anschnallen, denn immer wieder gab es apere Stellen. Nach ca. einem Drittel der Waldstrecke war es erst so weit. Es gab ausreichend Schnee, so dass man die Ski nicht mehr tragen musste. Der Weg folgte dem Sommerweg. Die Enge und der dichte Wald ließen mit schaudern an die Abfahrt denken.

Nach einiger Zeit trat man plötzlich in lichten Wald hinaus. Das Kar steilte hier merklich auf. Unter dem Neuschnee waren nur noch schwer die alten Abfahrtspuren zu erkennen. Von einer Aufstiegsspur war nichts zu sehen. Also mussten wir selber spuren, was bei den diffusen Lichtverhältnissen nicht so ganz einfach war. Immer wieder legte man die Spur steiler oder unwegsamer an, als man eigentlich wollte. Jedoch fand man gemeinsam immer einen Weg. Als wir dann den Wald hinter uns liesen, wurde es noch schwieriger, weil jetzt im Nebel jeglicher Anhaltspunkt fehlte. Natürlich gehen Skitourenfahrer auch mit der Zeit und wir waren froh ein GPS-Gerät dabei zu haben. Immerhin konnten wir damit sicher gehen, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Der Wind nahm immer mehr zu und wurde unangenehm. Plötzlich hörten wir oberhalb uns ein verdächtiges Rauschen. Lawine! Wir schauten uns kurz an und bis wir eine genaue Richtung ausmachen konnten, rutschten auch schon Schneekügelchen an uns vorbei. Gott sei Dank, nichts größeres. Wir gingen ziemlich rasch aus dem steilen Hang heraus in ein flacheres Gelände. Prompt lichtete sich auch der Nebel etwas und wir sahen links von uns die riesige Felswand des Hochkalters aufragen. Das war also der Grund unserer Lawine. Der kräftige Wind hatte den Schnee aus der Wand gefegt, was eben auch ein gefährliches Geräusch macht. Wir lachten erleichtert und freuten uns über den blauen Himmel, der immer mehr zum Vorschein kam. Nach ein paar Metern hatte sich der Nebel endgültig gelichtet und die Sonne blinzelte uns zu. Der Schnee war jedoch so hart geworden, dass wir die Harscheisen auf die Ski montieren mussten. Nun ging es unaufhaltsam der Ofentalscharte zu. Angesichts des kräftigen Windes verzichteten wir auf eine Besteigung des Hochkalters und begnügten uns mit der nicht minder tollen Aussicht von der Scharte.

Nach kurzer Pause und dem herrichten der Ski für die Abfahrt ging es auch schon wieder talwärts. Eigentlich hätte der Schnee gut gepasst und wäre schön zu fahren gewesen, doch währte die Freude nicht lange. Bald tauchte man in den Nebel ein und das Licht wurde wieder diffuser. Das veranlasste zu vorsichtiger Fahrt. Der Eine oder Andere tolle Schwung gelang aber trotzdem und ganz schlecht war es dann auch wieder nicht. Allerdings musste man im unteren Bereich des Sommerwegs dann schon höllisch aufpassen, weil die Sicht eben nicht gut und der Weg eng und teilweise schon aper war. Um der Sicherheit willen band man die Ski bald auf den Rucksack und setzte den restlichen Abstieg zu Fuß fort. Gar nicht mehr unwillig kam man unten an. War es doch eine schöne Abenteuertour die der Peter da ausgesucht hatte.


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