Plangeross, 13. – 14.09.2014
Die Hohe Geige ist mit 3395 m. die höchste Erhebung im Geigenkamm. Mit dem Westgrat bietet sie eine interessante Anstiegsmöglichkeit. Es soll dort Blockkletterei im II. Schwierigkeitsgrad geben. Deshalb war es im Programm der Sektion Straubing ausgeschrieben. Nachdem von den Teilnehmern einige aus verschiedenen Gründen absagen mussten, blieben noch 4 Leute übrig. Diese 4 „Sepp’n“ beschlossen, trotz der unsicheren Wetterprognose, am Samstag zur Rüsselsheimer Hütte aufzusteigen. Während Sepp und Sepp schon Ihre Regenjacken während des Aufstiegs anhatten, zog sie sich Sepp noch kurz vor der Hütte aus dem Rucksack. Dieses sparte sich Sepp und ging schneller, damit er ohne Jacke nicht zu nass wird. In knapp 2 Stunden war man an der Hütte angekommen.
Nach Bezug des Lagers, sich Waschens und Umkleidens trafen wir uns wieder in der gemütlichen Gaststube. Alle 4 bestellten wir eine köstliche Knödelvariation (3 verschiedene Knödel) zum Essen und liesen den Abend in ruhiger Runde ausklingen.
Am nächsten Tag waren wir gespannt auf das Wetter. Es hatte die Nacht durch immer wieder geregnet. Aber am Morgen schaute es gar nicht so schlecht aus. Auch der Wetterbericht für diesen Tag sagte Wolkenauflockerung und trockenes Wetter voraus. Also gingen wir gleich nach dem Frühstück um 8:00 h los. Tatsächlich rissen die Wolken auf und wir sahen die umliegenden Berge. Es hatte ganz schön heruntergeschneit. Wir waren gespannt, wie es weiter oben am Grat gehen wird. Zunächst wollten wir mal bis zum Aussichtspunkt Gahwinden hochsteigen. Das ist gleichzeitig der Einstieg in den Westgrat. Nach einer Stunde waren wir dort. Der Grat präsentierte sich tatsächlich Schneebedeckt. Jedoch sah er nicht allzu schwierig aus. Auch wenn es sich ab jetzt um Blockgelände handelte, war der Grat doch breit und nicht zu steil.
Das Schwierigste war jedoch das Finden eines Pfades und der Markierungen. Zwar kann man am Grat nicht großartig aus, jedoch ist es schon hilfreich wenn man sieht in welcher Richtung man um einen Block oder Abschnitt man herumlaufen sollte. So wurde so mancher Block überklettert, den wir bestimmt umgehen hätten können. So manche Kletterpassage ereichte durchaus den 2. Grad und war bei diesen verschneiten Verhältnissen noch etwas schwerer. Der Schnee auf der Nordseite des Grates bot den Füssen zwar guten Halt, doch verdeckte er auch die typischen Felsspalten die es naturgemäß zwischen den Quaderblöcken gibt. Entsprechend langsam kamen wir vorwärts. Nach 3 Stunden am Grat steilte dieser etwas auf und die Kletterei wurde schwerer und vor allem exponierter. Nach einer schwereren Kletterstelle sahen wir dann den weiteren Verlauf bis zum Gipfel. Die beschriebenen Drahtseile konnten wir in einiger Entfernung oben am Grat sehen. Allerdings sahen wir auch dass es noch ziemlich weit zum Gipfel war und die Schwierigkeiten bis zu den Drahtseilen eher noch zunahmen. Den Ausschlag dafür, dass wir bei 3157 m den Gipfel erklärten gab jedoch der Zeitaspekt. Wir schätzten dass wir noch über eine Stunde zum Gipfel brauch würden. Das ganze mussten wir ja auch wieder zurück und da wären wir bestimmt nicht schneller gewesen. So legten wir eine Pause ein und genossen die dennoch schöne Aussicht.
Wie vermutet brauchten wir für den Rückweg tatsächlich genauso lange. Der abschmelzende Schnee hielt die mit Flechten bewachsenen Steine gut nass, so dass sie sehr schmierig und rutschig waren. Nach weiteren 3 Stunden waren wir froh wieder auf Gahwinden zu sein. Von da an verlief der Weg zur Hütte wieder auf einem „normalen“ Weg. Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder auf der Hütte und machten nochmals kurz Rast, bevor wir in weitern ein dreiviertel Stunden unten beim Parkplatz waren.
Alle 4 Sepp’n waren sich einig, dass es eine schöne Tour war, sehr anspruchsvoll und ausfüllend. Auch dass wir mit dem Wetter großes Glück hatten freute uns. Auch wenn wir den Gipfel nicht erreichen konnten, so war doch jeder zufrieden mit seiner Leistung und dem Erlebten.