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Skitouren am Krimmler Tauernhaus

Krimmel, 15. – 16.03.2014

 

Krimmler TauernhausDas Krimmler Tauerntal verbindet den Salzburger Pinzgau mit dem Südtrioler Ahrntal. Dabei handelt es sich um einen uralten Übergang. Die Südtiroler Bauern haben schon immer das Weiderecht im Tal und treiben im Frühsommer ihre Tiere hier auf die Weide. Im Winter sind allerdings keine Tiere zu sehen. Nur Skitourengeher von verschiedenen DAV-Sektionen. Unter anderem auch die von der Sektion Straubing, welche sich das Gebiet für ein Wochenende zum Skitourengehen ausgsucht hatten.

1. Tag 15.03.2014:
Gegen 9 Uhr wurden wir in Krimml am Parkplatz 4 vom Tauerntaxi abgeholt. Für 15 Personen brauchte es schon 2 Taxibusse. Hinauf ging es auf einer schmalen, steilen und mit Schnee und Eis bedeckten Straße. Aber nicht lange. Oben bei den Krimmler Wasserfällen stiegen wir um in eine Schneeraupe, mit der wir das ganze Tal hinter, bis zum Tauernhaus gebracht wurden. Fast eben ging es eine knappe halbe Stunde hinein. Damit wir nicht so eng sitzen mussten, wurden 3 Teilnehmer von uns ausgelagert. Sie bekamen hinter der Raupe je einen Strick in die Hand, an dem sie sich gut festhalten mussten. So hingen die Ärmsten hinter dem Fahrzeug. Die Insassen natürlich malten sich in ihrer Fantasie alle möglichen Vorkommnisse aus und hatten einen mords Spaß.

Auf der Hütte angekommen wurden wir zunächst vom Hüttenhund begrüßt. Anschließend durften wir die Lager beziehen. Zimmer mit Bett und frisch bezogenen Decken und Kissen. Der Luxus! Lange hielten wir uns jedoch nicht auf, schließlich wollten wir heute noch den Graukarkopf besteigen. Das Wetter war entgegen dem Wetterbericht noch erstaunlich gut und das wollten wir nutzen. Erst ging es noch tiefer in das Tauerntal hinein, bis das nächste Seitental rechts abzweigte. Um in das Windbachtal hineinzukommen mußte eine steile Wald und Latschenzone erstiegen werden. Schließlich ging es dann doch wieder sehr flach in das Tal hinein. Bis wir nach der Windbachalm rechts den Hang hinaufstiegen. Die Wärme der letzten Tage hatte auch hier einige Grundlawinen abgehen lassen. Eine davon sperrte mit großen Schneeblöcken unseren Aufstiegsweg. Also mußten wir wieder quer durch die Latschen den besten Weg herausfinden. Jeder versuchte sich mal als Pfadfinder. Nachdem man den Hang nach oben hin immer weiter nach rechts gequert hatte, zuletzt über blanke Wiesenflächen und steile Firnfelder aufgestiegen war, erreichten wir eine Scharte unter dem Graukarkopf. Rechts davon ging es einen weniger einladenden Hang hinauf. Da aber einige schon müde waren und sich das Wetter nun auch zu ändern begann, verzichteten die Meisten auf die letzten hundert Höhenmeter. Einige gingen die letzten Meter noch an. Da der Wind in der Scharte mittlerweile heftiger wurde fuhr die erste Gruppe aber bereits ab. Der Schnee war stellenweise erstaunlich gut. Brach man beim Anstieg noch an manchen Stellen im morschen Schnee ein, hatte man diese Probleme bei entsprechender Geschwindigkeit in der Abfahrt nicht. Der anstrengendste Teil waren die langen flachen Passagen in den Talböden, die man schiebend bis zur Hütte zurück legen musste. An der Hütte kamen dann beide Gruppen gemeinsam wieder an.

Schließlich wurder in der Hütte der Durst gelöscht und jeder machte sich für das Abendessen zurecht. Nach der ausgezeichneten Speise blieb man in geselliger Runde sitzen und verbrachte wieder einmal einen schönen Hüttenabend.

2. Tag 16.03.2014:
Da sich unser Tourenleiter einen üblen Hexenschuß zugezogen hatte, verzichtete er auf die heutige Tour. Schließlich übernahmen einige erfahrene Teilnehmer gemeinsam die Führung. Das Ziel war die Richterhütte und vielleicht noch weiter, wenn es das Wetter zuließ. Ziemlich einig war man sich, dass man den Sommerweg nicht benutzen wollte, sondern den auf der Karte eingezeichneten Skiroutenweg. Lange ging der Fahrweg um einen Hang herum. Endlich eine Linkskurve und aufwärts ging es. Aber nicht lange. Ende der Straße. Die GPS Geräte zeigten, dass wir viel weiter nach links müssen. Also quer durch den Wald und durchs Unterholz (Was man generell wegen des Wildes nicht machen sollte, wenn es nicht sein muß!). Schließlich folgte man wieder neuen Aufstiegsspuren. Es ging einen lichten Hang hinauf, nur dass man oben feststellte, dass man jetzt viel zu hoch ist. GPS sei Dank. Also nochmals queren und durch den Wald 50 HM absteigen. Endlich erreichte man den Talboden des Rainbachtals. Ein ewiger langer Taleinschnitt, so schien es. Durch das milchig graue Gewölk das tief herunterhing wurde dieser Eindruck noch verstärkt. An manchen Stellen im Tal, blies der Wind äußerst stürmisch hindurch. Bei der Querung einer Rinne merkte man, dass sich hier schon eine Menge Schwimmschnee angesammelt hatte. Der Wind füllte die Rinnen langsam mit losem Schnee auf. Auf Grund der allgemein immer ungemütlicher werdenden Situation wurde kurzerhand ein Brotzeitplatz eingerichtet und der Gipfel erklärt. Zwei Teilnehmer unternahmen noch den Versuch einen Hang hochzusteigen, was mit unguten Gefühlen begleitet wurde. Alle anderen hatten eher schon die warme Hütte und die Kaspressknödel im Sinn und so drehten wir um.

Die Ausfahrt aus dem Tal ging viel besser als man gedacht hatte. Es waren zwar keine so schönen Hänge wie am Tag zuvor, jedoch war das Gefälle so angenehm, dass man nicht viel schieben mußte. Schließlich traf man dann auf den „Sommerweg“, den man durch steile Waldschneisen immer wieder abkürzen konnte. Mangels Schnee fuhren einige auf dem Fahrweg ab, Wobei man die Ski aber zum Schluß auch abschnallen mußte. Dieser Winter hatte einfach zu wenig Schnee. In der Hütte angekommen gab es dann die verdiente Kaspressknödelsuppe, die hier überigens ganz hervoragend schmeckt. Sind die Knödel doch mit selbstgemachten Graukas hergestellt worden. Danach wurden wir wieder mir der Schneeraupe aus dem Tal hinaus gefahren. Gerade da, blinzelte die Sonne heraus, als würde sie uns zuzwinkern: „So schön ist’s hier, da müsst ihr wieder kommen“.


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